Mein Beitrag: Abgeltungsteuer Ade?

In Berlin wird eifrig über die "unfaire" Abgeltungsteuer diskutiert. Über die (teilweise) Abschaffung wird bereits verhandelt. Doch ist diese wirklich so unfair?

Kapitaleinkünfte werden mit 25% (zzgl. Solidaritätszuschlag und Kirchensteuer) Abgeltungsteuer besteuert, wohingegen die Lohnsteuer progressiv auf bis zu 42% (zzgl. Solidaritätszuschlag und Kirchensteuer) ansteigt. Das sei unfair, behaupten die sozialen Parteien. Doch der Vergleich hinkt gewaltig. Zu bedenken ist, dass die Kapitaleinkünfte (z.B. Ausschüttung aus einer GmbH) zuvor schon auf Ebene der Kapitalgesellschaft oder des Fonds mit rund 30% (Körperschaftsteuer und Gewerbesteuer) besteuert werden. Rechnet man die Steuerbelastung zusammen, geht diese bei Kapitaleinkünften auf rund 48% und ist damit höher als die Lohnsteuer. Auch bei Zinseinkünften muss bedacht werden, dass die Sparguthaben aus bereits versteuertem Geld stammen. Die Besteuerung der Kapitaleinkünfte ist daher immer eine Doppeltbesteuerung.

Wer also wissentlich behauptet, die Abgeltungsteuer sei unfair, der verbreitet falsche Informationen. Alle anderen wissen nicht, wovon sie reden.

Ihr

Dirk Brodbeck